Wie lege ich eine Blühwiese an?

Blühwiese anlegen

Wie funktionieren Blühwiesen? Wie kann ich eine Blühwiese anlegen? Wir erklären alles rund um bunte und natürliche Blühwiesen.

Regionales Saatgut

Bevor die Saat ausgesät werden kann, gilt es, das richtige Saatgut auszuwählen. Prinzipiell kann man nämlich nicht irgendein willkürliches Saatgut wählen. Es muss an die regionalen Verhältnisse angepasst sein. Regionales Saatgut wächst in der Region, an die es angepasst ist, deutlich besser als in anderen Gebieten. Es erreicht bis zu 10 Prozent mehr Biomasse. Dass Sie unbedingt Saatgut aus der Region auswählen sollten, zeigt sich auch an anderen Faktoren. Die Tatsache, dass durch regionales Saatgut insgesamt mehr Pflanzen wachsen und blühen, bedeutet, dass gleichzeitig mehr Pollen produziert werden. Ihre Blühwiese wird also wachsen, gedeihen und blühen. Für die Bienen bedeutet dies mehr Nektar. Davon profitieren wir Menschen dann langfristig durch die Produktion von Honig.

Wir können aber auch noch einen Schritt weiter gehen. Machen wir uns die komplexen Nahrungsketten klar: Ohne Zweifel sind auch regionale Insekten abhängig von regionalen Pflanzen. Die Insekten sind an ihre Umwelt gewöhnt und angepasst. Pflanzen aus fremden Regionen hingegen sind für Insekten ungewohnt und ungeeignet. Es würde ihnen wenig bringen, wenn Pflanzen aus anderen Regionen die herkömmlichen Nahrungsquellen verdrängen würden. Entscheiden Sie sich daher unbedingt für regionales Saatgut. Dadurch stärken Sie die Insektenpopulationen maßgeblich. Diese dienen z. B. als Nahrungsquelle für Singvögel, wovon Sie selbst unmittelbar profitieren. Laut Statistiken hilft der Vogelgesang dem menschlichen Hormonhaushalt, dem Immunsystem und der Herzrhythmusvariabilität. Entscheidend sind aber vor allem die Auswirkungen auf die menschliche Gemütsverfassung. Vogelgesang tröstet bei Depressionen wie eine Mutter, die ihr Kind tröstet. Daher sind depressive Störungen häufig ein Zeichen für fehlende Vogelstimmen.

Alles in allem ist die Empfehlung eindeutig. Regionales Saatgut hilft Pflanze, Tier, Mensch. Regionale Pflanzen können sich am besten der gewohnten Umgebung anpassen. Regionale Pflanzen prägen maßgeblich das heimatliche Bild der Landschaft. Helfen Sie also mit, den Pflanzen in Ihrer Region beim Florieren zu helfen.

Aussaat

Ein guter Landwirt wählt den Zeitpunkt der Einsaat mit Bedacht. Angesichts der enormen Wetterschwankungen der letzten Jahre gilt es, die unvorhersehbaren Anomalien der unterschiedlichen Jahreszeiten zu berücksichtigen. Theoretisch gedeiht die Saat schon im März hervorragend – pünktlich zum Frühlingsbeginn. Dennoch sollten Sie mindestens bis Mitte April mit Ihrer Einsaat warten. Das Risiko von einer Frostperiode ist dann wesentlich geringer. Problematisch ist an den typischen Frühjahrswetterschwankungen, dass die frisch angelegten Blühwiesen stark unter geringen Temperaturen leiden. Bereits Temperaturen bis zu 10 Grad können sich als tödlich erweisen. Gar nicht auszudenken ist das Schicksaal von neu gepflanzten Blumen, die durch ein kurzzeitiges Temperaturtief sang- und klanglos dahingerafft werden.

Beet anlegen

Bevor die Blühwiese angelegt werden kann, muss das Saatgutbeet befreit werden von zähem Unkraut und störenden Grasbüscheln. Denn Hindernisse müssen beseitigt werden, bevor die Arbeit losgehen kann. Als nächstes raten die Saatguthersteller dringend dazu, die Saat „anzuwalzen“. Nur so kann die Blühwiese am Ende gleichmäßig wachsen und gedeihen. Doch gilt es, behutsam die richtige Menge an Samenkörnern zu verstreuen. Nicht mehr als 2 Gramm pro Quadratmeter! Natürlich könnte man sich jetzt fragen, ob das nicht ein bisschen wenig ist. Doch allein diese unscheinbare Menge enthält 1.000 bis 4.000 Samenkörner. Wird die Menge darüber hinaus erhöht, führt dies zu einer hohen Wildbienenpopulation, die andere Insekten verdrängen kann. Angesichts dieser Gefahr des Konkurrenzdrucks ist weniger mehr.

Artenvielfalt

Wichtig, richtig, akut. Artenvielfalt ist wichtiger denn je. Monokulturen schaden der Natur und dadurch letztlich auch uns Menschen. Deshalb sollte jede Blühwiese unbedingt biodivers aufgestellt sein. Landwirte, also erfahrene Agrarunternehmer, wählen deshalb 40 bis 50 unterschiedliche Pflanzenarten, die sie in die Blühwiese pflanzen. Saatgut, das mehrjährig blüht, eignet sich dabei am besten. Mehrjährig oder auch winterhart bedeutet, dass die Pflanze wiederkehrt. Sie überlebt also den Winter und wird auch im folgenden Jahr wieder blühen. Zu den mehrjährigen Blumen gehören z. B. das gelbe Windröschen, die Sommermargerite oder die Pfingstrose.

Ist der Boden sauer?

Prüfen Sie unbedingt, ob die Saat überhaupt auf dem Boden wachsen kann. Der Boden kann unterschiedlich sauer oder alkalisch sein. Das hängt z. B. von dem abfallenden Laub ab, das Bodentieren wie Tausendfüßlern und Würmern zersetzen. Deren Ausscheidungen werden daraufhin in der Form von Humus wieder in den Stoffkreislauf der Pflanzen integriert. An dieser Stelle kommt es ganz wesentlich auf den pH-Wert des Humus und des Bodens an. Liegt der pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 so ist der Boden neutral. Wenn der Wert allerdings unter 6,5 liegt, wird er als sauer eingestuft und liegt er oberhalb von 7,6, dann spricht man von einem alkalischen Boden. Informationen über die optimalen Bedingungen für das Saatgut geben die Saatguthersteller.

Keine Zeit für eine Blühwiese? Blühpate werden

Sollten Sie sich keine eigene Blühwiese anlegen wollen, so werden Sie doch einfach Blühpate. Sehen Sie zu, wie Ihre persönliche Blühfläche gedeiht und floriert und unterstützen Sie unser Projekt Blühfläche. Oder spenden Sie für eines unserer anderen Projekte. Damit tun Sie nicht nur sich etwas Gutes und Sinnstiftendes. Dadurch leisten Sie einen wichtigen Beitrag für unsere unschuldige und unterstützungsbedürftige Umwelt.

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