Bienensterben verhindern

Bienensterben verhindern

Was bedeutet Bienensterben?

Seit vielen Jahren findet weltweit ein Bienensterben statt. Davon sind sowohl von Imkern gehaltene Tiere als auch Wildbienen betroffen. Die Imker konnten die Zahl der Honigbienen Population seit 2008 wieder steigern, die Zahl der Wildbienen wird allerdings immer weniger. Besonders in Westeuropa und Nordamerika schrumpfen die Bienenpopulationen, in den USA lag die jährliche Verlustrate von Honigbienen zwischen 2006 und 2017 bei 30%. Insgesamt 9% aller Bienenarten in Europa sind vom Aussterben bedroht. Von den 550 Wildbienenarten in Deutschland sind mittlerweile 31 vom Aussterben bedroht. Diese Entwicklung bereitet vielen Menschen in Deutschland Sorgen. Vor 2 Jahren wurde die Petition “Artenvielfalt – Rettet die Bienen” von 1,7 Millionen Menschen unterzeichnet. 

Welche Gründe hat das Bienensterben?

Die Gründe für das Bienensterben sind vielfältig, allerdings auch noch nicht vollständig geklärt. Für Honigbienen stellt vor allem die Varroamilbe eine Bedrohung dar. Dies ist ein Parasit, der die Tiere anfällig für Infektionen macht. Bislang gibt es noch kein wirksames Mittel gegen die Varroamilbe. Ein weiterer Grund sind landwirtschaftliche Monokulturen. Sie verändern die natürlichen Ökosysteme und schränken dadurch die Lebensräume und die Nahrungsvielfalt für die Bienen stark ein. Dies betrifft sowohl Honigbienen als auch Wildbienen. Unter dem Verlust von Lebensräumen leiden besonders die Wildbienen. Sie können aufgrund von Neubaugebieten oder Parkplätzen nicht mehr an den ursprünglichen Plätzen nisten. Die Kombination aus den Monokulturen der Agrarwirtschaft und dem Verlust von Lebensräumen drängen die Wildbienen immer weiter zurück. Ein sicherer Grund für das Bienensterben sind bestimmte Pestizide. 2013 veröffentlichte Greenpeace einen Bericht, dass bestimmte Herbizide und Pestizide, die in der industriellen Landwirtschaft genutzt werden, eine der größten Bedrohungen für die Bienen darstellen. Daraufhin wurden immerhin verschiedene Insektizide verboten, die zum Bienensterben beitragen. Letztendlich ist es vermutlich ein Zusammenspiel aus allen Faktoren die das Bienensterben fördert und je mehr dieser Faktoren zusammenkommen, desto größer das Risiko des Bienensterbens. 

Welche Folgen hat das Bienensterben?

Ohne Bienen geht nichts. Bienen sind nicht nur Produzenten für Honig, ihre Bedeutung ist viel weitreichender. Circa drei Viertel unserer Kulturpflanzen werden von Bienen bestäubt. Ohne diese Bestäubung würden die Pflanzen weniger Blüten und Früchte hervorbringen. Ein drittel unserer Nahrungspflanzen wurden ohne Bestäubung deutlich weniger oder gar keine Nahrungsmittel mehr produzieren, denn 85% der Erträge im Pflanzen- & Obstbau in Deutschland hängen von der Bestäubung der Bienen ab. Ein komplettes Aussterben von Bienen hätte weltweite verheerende Folgen. Die weltweiten Ernteerträge würden um rund 23 Prozent zurückgehen. Die daraus resultierende Mangelernährung könnte zu 1,4 Millionen zusätzlichen Todesfällen pro Jahr führen. 

Wie kann man die Bienen retten?

  1. Bienenfreundliche Pflanzen säen:

Dazu zählen Blumen auf dem Balkon, ein Obstbaum im Garten oder wildwachsende Pflanzen. Das bietet ein großes Angebot an Lebensraum für Bienen und andere Insekten. Lesen Sie gerne unseren Blogbeitrag, in dem wir besonders bienenfreundlichen Pflanzen erklären.

  1. Honig aus der eigenen Region wählen:

Circa 80% des konsumierten Honigs stammt aus Importen. Diese kommen meist aus Nicht-EU-Ländern wie zum Beispiel Südafrika. Dort werden Gentechnik-Pflanzen im großen Stil angebaut, deren Pollen in den Honig gelangen. Zudem belasten die langen Transportwege die Umwelt und es können Bienenkrankheiten nach Deutschland gebracht werden, weshalb es sinnvoll ist, Honig vom regionalen Imker zu kaufen. In unserem Geschenk-Paket “Blühfläche als Geschenk” ist ein Glas regionaler Honig enthalten. Verschenken Sie eine Freude und tun gleichzeitig etwas Gutes für unsere Umwelt.

  1. Auf Pestizide verzichten:

Im eigenen Haus und Garten sollte unbedingt auf bienenschädliche Pflanzenschutz-, Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel, also sogenannten Pestizide, Herbizide und Biozide, verzichtet werden. Es gibt genügend Bio-Alternativen zur Bekämpfung von Unkraut oder Schädlingen. 

  1. Bienenfreundliche Lebensmittel bevorzugen: 

Dazu zählen saisonale Lebensmittel aus regionaler ökologischer Landwirtschaft oder auch oft schon normale Bioprodukte im Supermarkt. Bei diesen Produkten wird auf bienenschädliche Pestizide verzichtet. 

  1. Honiggläser immer ausspülen: 

Verschiedene Krankheiten wie zum Beispiel die amerikanische Faulbrut werden bei uns eingeschleppt. Die auslösenden Bakterien werden unter anderem werden durch Honigreste in Glascontainern verbreitet, die die Bienen dann in ihren heimischen Völkern verbreiten. Deshalb das Honigglas immer ausspülen oder Mehrweggläser kaufen. 

  1. Nistmöglichkeiten für Bienen bieten:

Es muss nicht immer ein riesiges Bienen- oder Insektenhotel sein. Mit wenig Aufwand kannst Du dem Bienensterben entgegenwirken. Unsere Blühflächen fördern die Artenvielfalt und bieten so auch Nistmöglichkeiten für Bienen. Jetzt Blühpate werden!

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